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Gifte

Nur 19 % aller Schlangenarten sind giftig. Diese sind in den vier Familien Atractaspididae, Colubrida, Elapidae und Viperidae eingegliedert.

Jährlich gibt es etwa 300.000 Bisse von Giftschlangen von denen gut 40000 tödlich verlaufen. Das entspricht einer Mortalitätsrate von 13%. Die größte Sterblichkeitsrate liegt in den Ländern mit der schlechtesten medizinischen Versorgung vor.

Bei den Schlangengiften unterscheidet man zwischen zwei  Arten, den Neurotoxinen und den Hämatoxinen.

Neurotoxines Schlangengift :                                                         Neurotoxine Schlangengifte sind klar bis transparent. Diese Gifte bestehen hauptsächlich aus Eiweißstoffen wie : Albuminen und Clobulinen, aber auch aus Nucleoside.                                                                       Neurotoxine wirken hauptsächlich auf das Zentrale Nervensystem des Opfers. Es lähmt den Teil des Gehirns, welcher für die Aufrechterhaltung der Lebensfunktionen notwendig ist. Im Normalfall erstickt das Opfer auf Grund von Lungenversagen. Die Lunge erhält keinen Befehl zum arbeiten und stellt ihre Tätigkeit ein.

Hämatoxines Schlangengift :                                                                                              Hämatoxine Schlangengifte kommen meist bei Grubenottern und Vipern vor. Allerdings können Sie bei einigen Arten auch als Mischung mit Neurotoxinen Elementen auftreten.                                                                  Hämatoxine sind meist von gelber bis orangefarbener Farbe und von klebriger Substanz. Die Wirkung ist je nach Art und Menge des Giftes sehr verschieden. Im Gegensatz zu den Neurotoxine verursachen Hämatoxine extrem starke Ödeme und Schwellungen an der Bisstelle, welche dann mit extrem starken Schmerzen verbunden sind. Der Schmerz ist so gewaltig, das nach Aussagen von betroffenen Personen eine Verbrennung 3. Grades dagegen ertragbar ist.                                               Im Laufe der Zeit versagen dann Verschiedene Körperfunktionen sowie starke Blutungen aus Mund, Nase und im Harn treten auf. Außerdem kommt es zu Erbrechen und starkem Durchfall. Der Blutdruck fällt bis zur Bewußtlosigkeit ab. Die Gerinnbarkeit des Blutes kann bis auf Null herabgesetzt werden. Bei einem Biß einer Viper, kann eine Sofortige Amputation des gebissenen Gliedes notwendig sein, um zu überleben. Dieses hängt natürlich immer von der Infrastruktur des jeweiligen Ortes ab, in dem der Unfall passiert ist und von welcher Art man gebissen wurde.

Welche ist die Giftigste :                                                                 Es wird immer wieder über die Giftigkeit von Schlangen diskutiert. Welche ist die Giftigste, welche kann wieviel Menschen töten, usw. All dieses kann niemand sicher beantworten, da die Giftwirkung von vielen Umständen abhängt.                                                                                           Wieviel Gift hat die Schlange beim Biß injiziert, in welcher gesundheitlichen Verfassung befand sich das Opfer, wie schnell konnte es medizinische Hilfe bekommen.                                                                           Sie sehen, viele Fragen müssen beantwortet werden.                                     Um die Giftigkeit der unterschiedlichen Arten einmal etwas zu                    beschreiben, wurde der LD50 Test durchgeführt.                                           Hierbei wird einer Anzahl von Mäusen soviel Gift injiziert, bis ermittelt ist, bei welcher Dosis 50 % der Probanden gestorben sind. Der LD 50 wird in mg Gift / Kg Maus angegeben. Ich habe folgend einmal einige Arten mit ihrem LD 50 und ihrem Giftvorrat aufgeführt.Die hier angegebenen Werte beziehen sich auf subkutane  und intravenöse Injektionen. Eine intravenöse Giftinjektion durch eine Schlange wird aber wohl eine große Ausnahme darstellen. Von daher ist der subkutane Wert schon aussage- kräftiger. Trotzdem bleiben es Laborwerte.

Art

Subkutan

Intravenös

Giftvorrat

Oxyuranus microlepidotus

0,025 mg/Kg

0,013 mg/Kg

mg

Daboia russelii

0,75 mg/Kg

0,13 mg/Kg

130 - 250 mg

Dendroaspis polylepis

0,32 mg/Kg

0,25 mg/Kg

50 - 100 mg

Dispholidus typus

0,07 mg/Kg

0,07 mg/Kg

1,6 - 8,0 mg

Cerastes cerastes

15,0 mg/Kg

4,00 mg/Kg

20 - 45 mg

Vipera berus

6,45 mg/Kg

0,55 mg/Kg

10 - 18 mg

Bitis gabonica

12,5 mg/Kg

6,72 mg/Kg

350 - 600 mg

Cryptelytrops albolabris

12,75 mg/Kg

0,37 mg/Kg

8 - 15 mg

Tropidolaemus wagleri

6,19 mg/Kg

0,78 mg/Kg

65 - 90 mg

Ophiophagus hannah

1,70 mg/Kg

1,31 mg/Kg

350 - 500 mg

Crotalus adamentus

14,6 mg/Kg

1,65 mg/Kg

200 - 850 mg

Bothriechis schlegelii

33,2 mg/Kg

1,60 mg/Kg

10 - 20 mg

Crotalus atrox

18,5 mg/Kg

2,72 mg/Kg

175 - 600 mg

Agkistrodon contortrix

25,6 mg/Kg

10,9 mg/Kg

40 - 75 mg

Was tun bei einem Giftschlangenbiss ??

Bitis nasicornis Bothriechis schlegelii Cryptelytrops albolabris Chryptelytrops venustus Agkistrodon contortrix
Cryptelytrops purpureomaculatus Viridovipera vogeli Cerastes cerastes Tropidolaemus subannulatus Trimeresurus puniceus

Ich versuche für jede von mir gehaltene Art die passende Behandlung in Erfahrung zu bringen. Diese sind dann den Bildern hinterlegt.

© 2012 Karsten Hoer